Heilerde - ein uraltes Naturarzneimittel

Heilerde

Bereits seit der Antike wird Heilerde verwendet, berühmte Ärzte wie Hippokrates, Paracelsus und Kneipp empfahlen sie. Heilerde ist naturreiner Löss, der in der letzten Eiszeit aus zermahlenen Felsen und Gesteinen entstanden ist und sich durch Reibung und Verwitterung in feines Pulver umwandelte. Das Geheimnis der therapeutischen Wirkung von Heilerde liegt in dieser feinen Pulverform: Je kleiner die Teilchen desto größer wird die Gesamtoberfläche und damit die Absorptionsfähigkeit. Das ist die Fähigkeit, eine Vielzahl anderer Stoffe wie Gase, Flüssigkeiten, Giftstoffe und Stoffwechselprodukte zu binden. Heilerde kann innerlich und äußerlich angewendet werden.

 

Innerlich angewendet
wirkt die Heilerde absorbierend, antibakteriell, basisch, führt Mineralstoffe zu und wirkt durch ihren hohen Ballaststoffgehalt massierend auf den Darm.

  • Heilerde bindet Bakterien und deren giftige Stoffwechselprodukte, wobei die natürliche Darmbakterienflora erhalten bleibt. Sie absorbiert auch schädliche Darmgase, entgiftet den Organismus und hilft bei der Darmsanierung. Eine Anwendung empfiehlt sich daher bei Magen-Darm-Entzündungen (sowohl akut infektiöser als auch chronischer Art), Blähungen und Durchfällen.
  • Für (Tropen-)Reisende empfiehlt sich die Mitnahme von Heilerde. Bei Durchfällen sofort in erhöhter Dosis einnehmen (3x täglich 1 Teelöffel Heilerde auf 1 Glas abgekochtes Wasser)
  • Heilerde gleicht im Magen das Säure-Basenverhältnis im Magen aus. Sie bindet nur überschüssige Säuren und es kommt nicht zur absoluten Neutralisation wie bei Antacida (Mittel gegen Magenübersäuerung), welche langfristig die Magensäureproduktion eher anregen. Sie kann daher bei Sodbrennen und
    Völlegefühl
    angewendet werden.
  • Heilerde bindet im Darm, wie Untersuchungen zeigen konnten, auch Cholesterin, weshalb sie erhöhte Blutfettwerte günstig beeinflussen kann.
  • Durch den hohen Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen, vor allem den hohen Kieselsäuregehalt, hilft Heilerde beim Aufbau des Gewebes und Bindegewebes.
  • Heilerde bewirkt durch die kleinsten Partikel eine Mikromassage im Magen und Darm, wodurch die Sekretion von Verdauungssäften angeregt wird und die Verdauung verbessert wird. Sollte während der Einnahme Verstopfung auftreten, ist die Wassermenge bei der Zubereitung zu erhöhen. Wenn sich die Verstopfung nicht löst, keine weitere Heilerde einnehmen.
  • Bei Halsentzündungen, Angina, Mundgeruch, Zahnfleischentzündungen mit Heilerdewasser (Zubereitung siehe unten) gurgeln. Da durch diese Spülungen die Durchblutung des Zahnfleisches stark angeregt wird, eignen sich diese auch sehr gut bei Parodontose.
  • Bei akuten Vergiftungen kann Heilerdewasser als erste Notfallmaßnahme eingenommen werden. Bitte immer auch die Vergiftungszentrale (Tel 01/406 43 43) anrufen.
  • Noch ein wichtiger Hinweis: Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten  soll die Einnahme zeitlich getrennt werden, weil die Heilerde Wirkstoffe binden könnte.

Zubereitung:

2 Teelöffel mit 1/4 l lauwarmen Wasser gut verrühren, diese Dosis über den Tag verteilt (auf 2-3 Dosen), möglichst auf nüchternem Magen (morgens, vor dem Mittagessen, vor dem Schlafengehen) trinken und davor immer aufquirlen. An den erdigen Geschmack gewöhnt man sich schnell. Für eine einfachere Anwendung unterwegs bieten sich auch Heilerde Kapseln an.

 

Äußerlich angewendet
wirkt Heilerde absorbierend, antibakteriell, austrocknend, kühlend, abschwellend, juckreizstillend und geweberegenerierend. Die äußerliche Anwendung empfiehlt sich daher z.B. bei Insektenstichen, Abszessen, Akne, Gelenkserkrankungen, Hexenschuss, Sportverletzungen, Sehnenscheidenentzündungen, Schleimbeutelentzündung, Ekzemen, Hauterkrankungen, eiternden Wunden, Nagelbetterkrankungen, Brustentzündungen, Venenentzündungen.

 

Zubereitung:

Der Heilerde so viel Wasser zufügen, bis ein dicker Brei entsteht.

 

Kalter Heilerde-Umschlag:

Der Heilerdebrei wird direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen (0,5cm dick) und mit einem feuchten Tuch bedeckt. Darüber kommt ein trockenes Baumwolltuch. Wenn die Heilerde trocken geworden ist, kann die Auflage entfernt werden. Der Heilerde-Umschlag bewirkt eine verstärkte Durchblutung, was die Entzündung rascher abklingen lässt und die Schmerzen lindert.

 

Heißer Heilerde-Umschlag:

Wie oben, der Heilerdebrei wird vor der Anwendung im Wasserbad erhitzt und so warm wie möglich aufgelegt. So wird dem Körper feuchte Wärme zugeführt, was sich vor allem bei Verhärtungen, Verspannungen, bei chronischen Entzündungen und krampfartigen Schmerzen bewährt.

 

Weitere Anwendungsmöglichkeiten:

 

Benützung der Heilerde als Wundpuder: Im Gegensatz zu herkömmlichen, desinfizierenden Wundpudern hat die Heilerde auch eine wundheilende Wirkung. Sie wirkt blutstillend bei frischen Wunden und granulationsfördernd bei eitrigen Verletzungen. Auch als Körperpuder oder Fußpuder bei übermäßiger Schweißbildung kann Heilerde verwendet werden, weil sie unangenehme Gerüche gut bindet und neutralisiert.

 

Heilerdebad: bei Beginn eines Infekts, allgemein zur Abwehrstärkung, bei vegetativen Störungen, Wirbelsäulenerkrankungen gibt man 10 große Esslöffeln ins Badewasser. Am Anfang badet man 5-10 Minuten, später bis zu zwanzig Minuten 2-3x pro Woche.

 

Gesichtsmaske bei Akne und fettiger, unreiner Haut: dazu stellt man eine cremeartige Heilerdepasta her. Die Heilerde hat einerseits einen reinigenden Effekt, andererseits wirkt sie durch den hohen Gehalt an Mineralstoffen gewebsaufbauend.

 

Heilerde ist in Apotheken und Drogerien erhältlich.

Dr. med. univ.

Elisabeth Kerbl-Seidelberger

 

Ärztin für Allgemeinmedizin

Klassische Homöopathie 

 

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